Polyester sind Kunststoffe, welche aus Polymeren mit Esterfunktion bestehen. Zu dieser Gruppe zählen Polycarbonate (PC), thermoplastische Polyethylenterephthalat (PET) und ungesättigte Polyesterharze (UP-Harze). Durch Mischung von Ethylenglykol und Terephthalsäure entsteht Polyester. Vereinfacht gesagt, ist Polyester eine Art Plastik.
Der Kunststoff wurde vor fast achtzig Jahren 1941 von den beiden britischen Chemikern John Rex Whinfield und James Tennant Dickson entwickelt. Popularität erlangte der Stoff in den siebziger Jahren durch seine pflegeleichten Eigenschaften. Polyester ermöglichte die typischen knallbunten Anzüge und Bekleidungsstücke dieses Jahrzehnts. Die Saturday Night Life-Bewegung wäre ohne den Kunststoff wohl undenkbar gewesen.
Polyesterfasern kann man aufgrund der vielfältigen positiven Eigenschaften in zahlreichen verschiedenen Bekleidungsstücken und Textilien vorfinden:
- Mode- und Sportbekleidung
- Fleecestoffen
- Mäntel und Anoraks
- Strumpfhosen, Socken und Strümpfe
- Bettwäsche und Spannbettlaken
- Wohneinrichtungen und Polsterungen von beispielsweise Sofas
- Nähgarn
- Außenhüllen von Zelten
Welche Eigenschaften besitzt Polyester?
Polyester zeichnet sich durch eine hohe Robustheit und niedrige Verschleißrate aus, welche für eine lange Lebensdauer sorgen. Zudem ist es sehr beständig gegenüber chemischen Einflüssen. Die Fasern lassen sich gut einfärben und bieten ein starkes Farbprofil. Sie sind formstabil und demzufolge unempfindlich gegenüber Schrumpfung und Ausdehnung und knittern kaum. Als Kunststoff zeichnen sie sich durch eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme aus und trocknen rasch. Polyester ähnelt dem natürliche Stoff Seide in seiner Beschaffenheit und Haptik, ist jedoch in der Herstellung deutlich günstiger.
Vor- und Nachteile von Polyester
Die Vorteile von Polyester sind mannigfaltig. Textilien mit Polyesteranteil sind äußerst robust und verschleißen kaum, so dass sie eine lange Lebensdauer haben, insbesondere im Vergleich mit natürlichen Fasern. Zudem lassen sie sich aufgrund der guten Färbeeigenschaften vielfältig einsetzen. Durch die Formstabilität finden sie Verwendung in verschiedensten Textilstücken. Des Weiteren zeichnen sich Kunststoffe wie Polyester durch geringe Produktionskosten aus.
Nachteilig hingegen ist die geringe Atmungsfähigkeit, wodurch die Träger schneller und stärker schwitzen. Dadurch kann sich ein unangenehmes Gefühl von Feuchtigkeit einstellen. Die geringe Atmungsfähigkeit resultiert aus der niedrigen Feuchtigkeitsaufnahmekapazität der Kunstfasern. Moderne Produktionen arbeiten daran, diesen Sachverhalt zukünftig zu verbessern. Vielversprechende erste Resultate konnten bereits vorgezeigt werden. Weiterhin nachteilig wird von einigen Trägern empfunden, dass es sich um einen künstlichen Stoff handelt, welcher allergische Reaktionen hervorrufen kann. Des Weiteren sind die Aussetzung und Folgen einer Mikroplastikbelastung noch nicht hinreichend geklärt.
Unter Aspekten des Umweltschmutzes muss man die Nutzung von Kunststoffen in Textilien differenziert betrachten. Als Endprodukt können sie nicht abgebaut werden, können jedoch aus recycelten Materialen, wie beispielsweise leeren Getränkeflaschen aus PET, hergestellt werden.
Welche verschiedene Arten von Polyester gibt es?
Unter der Gruppe der Polyester fallen verschiedene Kunststoffe. Die bekanntesten sind Polyesterfasern, welche in Textilien eingesetzt werden und Polyethylenterephthalat, kurz PET, woraus Flaschen und Folien hergestellt werden.
Qualitative Merkmale von Polyester
Polyester sollten möglichst schonend und frei von Schadstoffen hergestellt werden. Nur so kann ein hautverträgliches Endprodukt garantiert werden. Textilien können zu einhundert Prozent aus Polyesterfasern bestehen, jedoch auch aus Stoffgemischen. Die veränderlichen Gewebeanteile können variieren, so dass ein Textil nahezu komplett, aber auch nahezu komplett natürlich sein kann, dadurch können sich die jeweiligen Vorteile ergänzen.
Wie wird Polyester hergestellt?
Polyester ist ein Kunststoff, welcher aus Steinkohle, Erdöl, Kalk und Erdgas besteht. Das Rohmaterial wird im sogenannten Schmelzspinnverfahren zu Fasern weiterverarbeitet. Durch Erhitzung auf 280 °C schmilzt der Kunststoff und wird anschließend über eine Spinndüse in einen Kaltluftschacht geleitet. Darin wird er zu Fasern ausgesponnen, welche durch die niedrigere Temperatur fest und formstabil werden. Anschließend werden die Stränge gestreckt und aufgewickelt, sowie eingefärbt.
Textilien können aus reinem Polyester bestehen, jedoch werden zumeist Stoffgemische verwendet. Der Polyesteranteil kann dabei von einigen Prozent bis weit über achtzig Prozent reichen. Je nach Mischungsverhältnis bestimmen sich die individuellen Trageeigenschaften des Endprodukts.
Wie pflegt und wäscht man Textilien mit Polyester richtig?
Polyester ist sehr pflegeleicht. Als Waschtemperaturen vertragen die Fasern 30 bis 60 °C. Aufgrund der hydrophoben Eigenschaften müssen Textilien mit einem hohen Kunststoffanteil nicht in den Trockner gegeben, sondern können an der Luft getrocknet werden. Sie sind recht rasch trocken. Polyester kann mit recht hohen Temperaturen gebügelt werden, bei Textilien aus Mischstoffen sollten jedoch stets die Pflegehinweise auf dem Etikett gelesen werden. Generell kann man, wie bei fast allen Textilien, von Weichspülern abraten.