Perkal, auch Perkalin genannt, war im 19. Jahrhundert ein beliebter Futterstoff und wurde auch zum Einbinden von Büchern und für leichte Oberbekleidung wie Blusen oder Hemden verwendet. Heutzutage wird vor allem hochwertige Bettwäsche aus Perkal hergestellt. Der Name geht auf das persische Wort pargalah zurück, was auf Deutsch Tuch bedeutet. Es handelt sich um ein mittelschweres, strapazierfähiges Baumwollgewebe mit glatter Oberfläche. Perkal kann aber auch aus Mischgewebe oder Polyester gefertigt werden.
Wie erkennt man Perkal?
Den Stoff erkennt man an seiner glatten und leichten Struktur bei hoher Festigkeit. Durch die glatte Oberfläche sind farbenfrohe und auch zarte Drucke möglich. Beide Seiten des Stoffes sehen gleich aus. Unbehandelt hat Perkal eine matte Oberfläche. Durch moderne Veredelungstechniken entsteht ein schöner Glanz.
Der Stoff fühlt sich angenehm auf der Haut an und bindet Feuchtigkeit sehr gut. Daher ist er ideal für Sommerbettwäsche. Im Vergleich zu Satin ist er jedoch deutlich fester und weniger anschmiegsam. Perkal ähnelt optisch dem Batist. Im Vergleich zu Batist ist der Stoff allerdings dichter gewebt und daher strapazierfähiger.
Waschbarkeit
Baumwollperkal ist pflegeleicht. Bettwäsche aus diesem Material ist bei 60 °C in der Waschmaschine waschbar. Perkal Bettwäsche kann bei niedriger Temperatur im Trockner getrocknet werden. Bettwäsche aus Baumwollperkal lässt sich bei maximal 110 °C bügeln.
Handelt es sich um ein Mischgewebe mit Polyesteranteil, weichen die Pflegeempfehlungen mitunter ab. Es sollten grundsätzlich die Pflegeempfehlungen des Herstellers beachtet werden. Neue Bettwäsche sollte vor der ersten Verwendung zunächst auf links gedreht und separat mit geschlossenem Reißverschluss gewaschen werden. Vor allem bei farbigen und bedruckten Stoffen kann es vorkommen, dass überschüssige Farbe beim ersten Waschgang abgegeben wird.
Vor- und Nachteile
Vorteile
Der Stoff ist weich, glatt und angenehm auf der Haut. Vorteilhaft ist die hohe Feuchtigkeitsaufnahme, vor allem bei Bettwäsche. Aufgrund der dichten Webstruktur neigt der Stoff nicht zum Peeling. Er ist pflegeleicht, strapazierfähig und langlebig.
- weicher, glatter Stoff
- neigt nicht zum Pilling
- kühlend auf der Haut
- langlebig
- pflegeleicht
Nachteile
Perkal ist im Winter mitunter etwas kühl, für Winterbettwäsche eignen sich vor allem leicht angeraute Stoffe wie Flanell. Im Vergleich zu Satin ist er weniger anschmiegsam und etwas steifer.
- im Winter etwas kühl
- weniger anschmiegsam als Satin
Herstellung
Perkal wird üblicherweise aus hochwertiger Baumwolle gefertigt. Alternativ werden auch Materialmischungen, beispielsweise mit Polyester, verwendet. Mako-Perkal gilt als besonders hochwertig, er wird ausschließlich aus ägyptischer Baumwolle hergestellt.
Das Baumwollgewebe wird in Leinwandbindung gefertigt. Hierfür wird der Schussfaden abwechselnd unter und über den Kettfäden geführt. Daher sehen beide Seiten des Stoffes gleich aus.
Spannbettlaken
Aufgrund seiner Strapazierfähigkeit wird Bettwäsche häufig aus dem Stoff hergestellt. Spannbettlaken aus Perkal eignen sich aufgrund ihrer feuchtigkeitsregulierenden und kühlenden Eigenschaften vor allem für die wärmere Jahreszeit. Da das Material so dicht gewebt ist, neigt es nicht zum Pilling. Die Spannbettlaken sind daher langlebig.