Seinen Namen verdankt der Stoff Biber höchstwahrscheinlich dem gleichnamigen Nagetier. Denn die Eigenschaften des Stoffes sind denen des Biberfells in gewisser Weise ähnlich. Genau wie das Biberfell, soll auch der Stoff Biber vor Kälte schützen und ein angenehm weiches, wärmendes Gefühl auf der Haut vermitteln.

Woran erkennt man Biber?

Biber besteht zu 100 % aus Baumwolle. Der Unterschied zu herkömmlichem Baumwollstoff besteht darin, dass Biber ein- oder beidseitig aufgeraut ist. So entsteht der Eindruck eines flauschigen, dichten Gewebes, das besonders gut vor Kälte schützt. Biber kann auch als Rohflanell oder Baumwollflanell bezeichnet werden. Es findet nicht nur bei der Herstellung von Bettware, sondern beispielsweise auch bei der Herstellung von Flanellhemden Verwendung.

Waschbarkeit

Grundsätzlich kann Biber problemlos bei bis zu 60° C in der Waschmaschine gewaschen werden. Es ist ein recht unkomplizierter Stoff, der bei niedriger Temperatur sogar im Trockner getrocknet werden kann. Bei manchen Kleidungsstücken oder Bettwaren kann es von Vorteil sein das Produkt vor dem Waschen auf links zu drehen und den Reißverschluss zu verschließen. Entsprechendes ist in einem solchen Fall auf dem Waschzettel vermerkt. Auf Feinwaschmittel, Aufheller und eine chemische Reinigung sollte allerdings verzichtet werden.

Vor- und Nachteile

Biber hat viele vorteilhafte Eigenschaften. Der haptische Eindruck des Stoffes auf der Haut ist ausgesprochen angenehm und weich, zugleich ist Biber pflegeleicht und langlebig. Darüber hinaus entstehen durch die spezifische Verarbeitung des Stoffes Lufteinschlüsse, die isolierend wirken. Biber hat dementsprechend einen wärmenden Effekt. Wer nun meint, dass er unter der Biber-Bettwäsche oder im Flanellhemd deshalb ins Schwitzen gerät, der liegt jedoch falsch. Gleichzeitig verfügt der Stoff auch über hervorragende feuchtigkeitsregulierende, atmungsaktive Eigenschaften. Biber nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie an die Umgebung wieder ab, sodass die Haut stets angenehm warm und trocken bleibt.

Ein Nachteil von Biber ist allerdings, dass der Stoff bei maximal 60° C gewaschen werden kann. Für die meisten Menschen ist dies völlig ausreichend. Allergiker bevorzugen jedoch kochfeste Stoffe. Ein Großteil der Hausstaubmilben und Milbenallergene kann bei 60° C entfernt werden, sicherer ist aber eine Wäsche bei 95° C.

Herstellung

Bei der Herstellung von Biber wird das Baumwollgewebe durch sogenanntes Walken aufgeraut. Bei diesem schon im Mittelalter angewendeten Verfahren wird der Stoff durch Ziehen, Drücken oder Kneten solange bearbeitet bis er die gewünschte Struktur und Oberflächenbeschaffenheit erreicht hat. Des Weiteren wird zwischen der Körperbindung und der Leinwandbindung unterschieden. Während früher überwiegend die Körperbindung zum Einsatz kam, dominiert heute die Leinwandbindung. Bei der Leinwandbindung werden die Fäden derart miteinander verwoben, dass sich auf beiden Seiten des Stoffes dasselbe Warenbild ergibt. Man spricht hier von bindungsgleich.

Spannbettlaken

Spannbettlaken aus Biber sind aufgrund ihrer wärmenden und zugleich atmungsaktiven Eigenschaften insbesondere in der Herbst-Winter-Saison sehr beliebt. Glatte Stoffe speichern kaum Umgebungswärme und fühlen sich deshalb beim Erstkontakt mit der Haut in der Regel kühl und wenig einladend an. Spannbettlaken aus Biber hingegen vermitteln von Anfang an ein wärmendes, wohliges Gefühl, das dazu einlädt unter die Decke zu schlüpfen und es sich dort gemütlich zu machen. Außerdem sind Spannbettlaken aus Biber besonders strapazierfähig, langlebig und pflegeleicht, was ebenfalls zu ihrer Beliebtheit beiträgt. Erhältlich sind sie in vielen Farben und Größen, sodass auch eine Kompatibilität mit der Matratze und mit der Bettwäsche gewährleistet ist.